Am vergangenen Wochenende (30-31.05.2015) haben 9 Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz die Strömungsretterausbildung Stufe 1 erfolgreich abgeschlossen.

Die Ausbildung zum Strömungsretter ist eine Zusatzausbildung für bereits ausgebildete, erfahrene Wasserretter. Die Teilnehmer lernen mit den besonderen Bedingungen und Gefahren in der Strömung umzugehen und Einsatzsituation sicher zu bewältigen. Die Strömungsrettung stellt besondere Anforderungen an die Kenntnisse und Fitness der Retter.

Der Lehrgang umfasste insgesamt drei Lehrgangstage. Der erste Tag fand in Hargesheim im dortigen DLRG Heim der OG Bad Kreuznach statt (11.04.2015). Die Teilnehmer beschäftigten sich an diesem Tag vormittags mit den theoretischen Grundlagen und nachmittags mit den Grundlagen der Seilarbeit. Die Arbeit mit Seilen stellt eine wichtige Komponente der Strömungsrettung dar. Sie ermöglicht es den Rettern schwer zugängliche Einsatzstellen zu erreichen und Patienten von dort zu retten.

Der zweite Lehrgangstag fand in Ingelheim auf dem Gelände der dortigen DLRG Rettungsstation am Rhein statt. Vor dem Beginn der praktischen Ausbildung wurde die Fitness der Teilnehmer anhand einer Cooper-Tests (Ausdauerlauf auf Zeit) überprüft. Dies ist wichtig um sicherzustellen, dass die angehenden Strömungsretter auch körperlich in der Lage sind sich und ihre Kameraden ggf. aus einer gefährlichen Situation zu retten. In der folgenden Praxisausbildung lernten die Teilnehmer die spezielle Schutzausrüstung sowie die schwimmerischen Einsatztechniken in einem großen Fließgewässer (hier Rhein) kennen und wendeten diese in mehreren Übungen an.

Der Abschlusstag des Lehrgangs fand auf der Kanustrecke in Bad Kreuznach statt. Diese bietet ideale Bedingungen für die praktische Ausbildung in der Strömung. Die angehenden Strömungsretter übten zunächst die speziellen Schwimmtechniken um diese dann später bei verschiedenen Rettungsübungen einsetzen zu können. Am Nachmittag wurde das Abseilen zur Einsatzstelle sowie die vertikale Rettung eines Patienten in die Höhe geübt. Am Ende des dritten Lehrgangstages konnten alle Lehrgangsteilnehmer den Lehrgang erfolgreich abschließen.

Der Lehrgangsleiter Dr. Thomas Scherer äußerte sich sehr zufrieden:

"Mit dem Ergebnis des Lehrgangs und vor allem mit der Motivation und dem Teamgeist der Lehrgangsteilnehmer bin ich hoch zu frieden. Die Gewässer (Rhein und Nahe) in denen wir geübt haben, boten einerseits ideale Voraussetzungen um die Teilnehmer auf die unterschiedlichen Anforderungen in der Strömungsrettung vorzubereiten und zeigten andererseits, dass die Rettung aus schnell fließenden Gewässern auch in unserer Region spezielles Können und Ausrüstung erfordert, zumal auch im Mittelgebirge ein sonst kleiner Bach nach einem Starkregenereignis Strömungsgeschwindigkeiten entwickeln kann, die man sonst nur von Gebirgsbächen kennt. Letzteres haben einige Wetterereignisse der jüngeren Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt. Alle Teilnehmer haben während des Lehrgangs bewiesen, dass sie die speziellen Techniken zur Rettung aus solchen stark strömenden Gewässern beherrschen. Besonderer Dank meinerseits gilt den erfahrenen Strömungsrettern Helena Andres (OG Ingelheim), Frank Breitenstein (OG Simmern), Ralf Breitenstein (OG Simmern), Andreas Fuhr (OG Ingelheim), Benjamin Pfeifer (OG Bad Kreuznach) und Andreas Tepel (OG Osthofen), die den Lehrgang tatkräftig unterstützt haben, sowie den Ortsgruppen (Bad Kreuznach, Birkenfeld/Nahe, Ingelheim, Simmern) die Material für den Lehrgang bereit gestellt haben. Außerdem danken wir den Kanuten aus Bad Kreuznach für ihre Unterstützung und das Bereitstellen der Kanustrecke."

Einen weiteren außführlichen Bericht zum Lehrgang (Autor Andreas Lerg) findet ihr auf der Seite des DLRG LV Rheinland-Pfalz